Frühgeschichte
Das sehr milde Klima der Südeifel und der Wasserreichtum der Flüsse und Bäche waren wohl ein Grund dafür, dass sich vor etwa 4000 Jahren die ersten Siedler hier niederließen. In den Ablagerungen der Flüsse Prüm und Sauer fanden sie vermutlich Steine vor, sie ohne große Bearbeitung für Geräte und Waffen genutzt werden konnten. Dies belegen Funde des Mindeners Ludwig Kölsch, die er am Anfang dieses Jahrhunderts im Mindener Raum machte.
"Auf Besselt", einer Anhöhe links der Prüm, unmittelbar am Dorfrand, fand der Landwirt Christian Schneider eine wertvolle Urne aus braunem Ton, die etwa aus dem Jahre 1000 v. Chr. stammt. Also wurde bereits zu dieser Zeit Ackerbau von Urnenfelderleuten betreiben, die ihre Toten in Urnen beisetzten.
Auch während der folgenden Jahrhunderte blieb Minden besiedelt, wie Funde aus der Römerzeit belegen. Damals befand sich eine kleine römische Siedlung am Osthang des "Jünker Kopfes". Hier wurde beim Roden des "Steinheimer Waldes" Reste aus Kalksteinpflaster, Scherben, Hufeisen und Wagengeschirr gefunden.
Nachdem das Römische Reich untergegangen war, besiedelten fränkische Bauern den Mindener Raum. Sie werden als Gründer des Ortes angesehen. Auch der Name Minden (althochdeutsch : "mund", mittelhochdeutsch : "munt" = Mündung) stammt aus dieser Zeit.
Weitere Funde, wie eine prächtige Goldbrosche mit Malteserkreuz, deren Entstehung vor das 7. Jahrhundert fällt, beweisen, dass schon in dieser Zeit unsere Heimat dem christliche Glauben verbunden war.
Am 5.12 1911 begann der Rentmeister Queckenberg eine mehrwöchige, private Ausgrabung auf "Besselt". Hier war man in den Jahren zuvor auf Grabreste aus der Frankenzeit gestoßen. Erst nachdem die Gräber ausgeräumt worden waren, ließ man die Fachleute des Trierer Museums den Fund begutachten. Diese dokumentierten 15 Gräber, die in W-O Lage angelegt, mit Kalksteinen ummauert, an der Sohle mit Platten ausgelegt und durchschnittlich 1 bis 1,5 m tief waren.
Da es sich um eine private Ausgrabung handelte, sind viele Fundstücke verloren gegangen. Das berühmteste Stück, dass die Plünderung über- stand ist die Dreikönigsbrosche von Minden. Diese Brosche ist von so großer Bedeutung, dass sie auf der Weltausstellung in Brüssel zu sehen war.
Mittelalter
Im 12. und 12. Jahrhundert erwähnen Urkunden des Echternacher Klosters, dass Minden, Steinheim und Edingen Grundbe- sitz des Klosters waren. In den folgenden Jahrhunderten gehören Minden, Steinheim und Edingen eng zusammen. Aus Anlass eines Streites zwischen Erzbischof Werner und Peters von Kronenberg kommt es zu Brand und Plünderungen in beiden Orten. Am 05.04.1408 wird der gemeinsame Besitz neu geregelt. Von Kronenberg erhält Steinheim und Edingen, und von Vinstigen bekommt Menningen und Minden.
In der "Taxa generalis" des Erzstiftes Trier, wird 1330 unser Gotteshaus "Kirche von Munden" erwähnt. Die Kirche hatte zu dieser Zeit einen eigenen Geistlichen und wurde im 12.Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Sogar aus fränkischer Zeit scheint das Untergeschoss des Turmes zu stammen. Das Kirchenschiff hatte zunächst eine hölzerne Flachdecke mit drei Fenstern, die heute noch im Außenputz zu erkennen sind. Während der Gotik erhielt sie ein Steingewölbe mit stark ausgeprägten Rippen und wurde mit Distelmuster verziert. Diese Verzierungen sind bis heute zum Teil erhalten.
Wie aus Aufzeichnungen der Abtei Echternach bekannt, waren die Dörfer damals sehr klein. 1473 hatte Minden 9 Häuser, im Jahre 1603 waren es in Minden und Steinheim zusammen 24 Häuser. Der hl. Papst Sylvester ist von alters her Schutzpatron von Minden.
1794 wurde die Region von den französischen Revolutionstruppen besetzt und das Kloster Echternach aufgelöst. Unsere Heimat wurde der Französischen Republik einverleibt, was noch heute in unserem Dialekt zu hören ist.
Neuzeit
Im Wiener Kongress, 1814, wurde die Sauer zur trennenden Grenze zwischen Luxemburg und Preußen. Minden wurde nach jahrelanger Zugehörigkeit Luxemburgs nun Preußisch. Im Jahre 1815 wurde Minden dem Landkreis Trier und dem Amt Welschbillig zugeordnet. Da die Preußen unsere Heimat, der Randlage wegen, nur als Aufmarschgebiet gegen Frankreich ansahen und die Bevölkerung nicht unterstützt wurde, wanderten viele Menschen nach Amerika aus.
Durch die beiden Weltkriege wurde unser Grenzgebiet ebenfalls besonders hart getroffen. Als die Amerikaner am 07.02.1945 bei Echternach die Sauer überquerten, tobten eine Woche lang schwere Kämpfe auf den Höhen nordwestlich von Minden.
Minden wurde im 2.Weltkrieg zu 85% zerstört. 12 Mindener Männer mussten im Krieg ihr Leben lassen. Aber auch nach dem Krieg verloren 7 Einwohner durch Minen ihr Leben. Auch tragen noch heute viele ältere Mitbürger schwer an den damals erlittenen Verletzungen.
Erst im Jahre 1991 war es der Gemeinde möglich, mit dem Neubau, der im Krieg gesprengten und viele Jahrhunderte alten Steinbrücke über die Prüm, einen der letzten Kriegsschäden zu beseitigen.
Durch die Verwaltungsreform im Jahr 1970 wurde Minden der Verbandsgemeinde Irrel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm angegliedert. Zum 1.7.2014 wurde aus den Verbandsgemeinde Irrel und Neuerburg die Verbandsgemeinde Südeifel gebildet.
(Text: Leo Zehren, Minden)
Das Wappen der Gemeinde Minden - Wappenbeschreibung:
„Silber, durch eine blaue Quellendeichsel geteilt; oben eine zweibogige rote Brücke, rechts eine rot-silberne Magierfibel, links eine rote heraldische Lilie, belegt mit einem silbernen Kreuz.“
In dem Ort Minden, früher Munden, dann Münden, dessen Name sicherlich germanischen Ursprungs ist, der beiderseits der hier einmündenden Prüm, an der Sauer liegt, hatten Brücken immer eine besondere Bedeutung.
Nachweislich ist eine mehrbogige Steinbrücke, die hier über die in die Sauer mündenden Prüm, zur alten Römerstraße führte.
Die erste ständige Besiedlung geht vermutlich auf die Frankenzeit zurück. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden zahlreiche Grabungen durchgeführt und man entdeckte römische Brandgräber und fränkische Gräberfelder, wo Mitte des 1. bis über die Mitte des 2. Jahrhunderts die Bestattung in rechteckigen Steinkisten, teilweise unter Benutzung von Decksteinen erfolgte.
Offensichtlich war dieser Sauerabschnitt ein Mittelpunkt urnenfeldzeitlicher Besiedlung.
Man fand drei Goldblechscheibenfibeln, die ausschließlich in das 7. Jahrhundert gehören und die berühmte „Magier-Fibel“ von Minden, auf der die Anbetung des Christkindes durch die hl. drei Könige aus dem Morgenland dargestellt ist.
Die rote heraldische Lilie, die mit einem silbernen Kreuz belegt ist, weist auf das langjährige Besitztum des Klosters Echternach im Mittelalter hin.
Minden war ein Bestandteil der sogenannten Probstei, d.h. Grund- und Gerichtsherren waren durch Jahrhunderte die Äbte der Abtei St. Willibrord in Echternach.
1815 nach rund 20 Jahren französischem Einfluß erfolgte die Eingliederung in das Königreich Preußen.
Die Sauer, die im Wappen als blaue Wellenleiste dargestellt wird, wurde damals zum Grenzfluß. Die senkrechte blaue Wellenleiste weist auf das Mündungsgebiet der Prüm hin.
Unsere Dorfkirche "St. Sylvester“.
Direkt gegenüber unserem Gasthaus steht die romanische Dorfkirche aus der Zeit um 1220.
Sie wurde im 17. und 18. Jahrhundert restauriert, auf letztere Wiederherstellung verweist die ins damals neu eingebaute Eingangsportal geschlagene Jahreszahl 1717. An den zweijochigen kreuzgewölbten Saalraum schließt der leicht eingerückte Chorturm an, hinter dem im Osten ein kleiner Sakristeiraum angefügt wurde.
Den Chorraum wölbt ein birnstabförmiges Kreuzgewölbe, das auf Hornkonsolen ruht, wie sie sich unter anderem in Trier, St. Matthias, finden. In der Mittelnische des barocken Hochaltars steht eine Marienfigut mit Kind, die von den Heiligen Silvester (links, als Papst dargestellt) und Wendelinus flankiert wird. In einem kleinen Sandsteinbogen im Kirchenschiff steht eine Sebastiansfigur. Nahe dem Eingang ist in der Nordwand eine römische Figurenspolie zu sehen.
Im Jahre 2007 wurde die Kirche außen grundlegend saniert und erhielt einen neuen, auf alte Befunde fußenden Anstrich, der mit einer kraftvollen Eckquaderbemalung und farblichen Fassung der Schallarkadenöffnungen im Turm dem Bau ein nunmehr sehr geschlossenes Aussehen gibt.
Im Rahmen der durchgeführten Dorfkernsanierung wurde auch der ehemalige Friedhof um das Gotteshaus und der davorliegende Platz grundlegend saniert und neu gestaltet.
Mindener Layen - Alte Weinbergsterrassen im Sauertal
Zwischen Minden und Echternacherbrück erstreckt sich entlang der Sauer über mehr als einen Kilometer ein warmer und trockener Berghang aus Muschelkalk. An der Hangkante ragen hohe Felsen, "Layen", auf. Der Hang ist ganz mit niedrigen Trockenmauern terrassiert. Auf diesen wasserdurchlässigen, sich schnell erwärmenden Böden fühlen sich wildwachsende Orchideen wohl.
Früher bauten die Mönche der Abtei Echternach in den Mindener Layen Wein an, erst in den fünfziger Jahren wurde der Weinbau hier aufgegeben - bis vor wenigen Jahren dank der Initiative des damaligen Bürgermeisters, Hans-Michael Bröhl, wieder ein kleiner Weinberg angelegt wurde. Der Weinberg "In den Mündener Leien-Klosterlay". Seit 2005 kümmert sich die "Interesengemeinschaft Historischer Weinberg" um den Erhalt und die Pflege des Weinbergs.
Um die Verbuschung zurückzudrängen, bezog zudem vor einiger Zeit eine Ziegenherde in den Mindener Layen ihr Domizil.